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Montag, 2. Mai 2016

||► Rezension ◄|| "Playlist for the Dead" von Michelle Falkoff





Titel: Playlist for the Dead
Autor: Michelle Falkoff
Verlag: Coppenrath Verlag
Reihe/Serie: Einzelband
Genre: Jugendbuch
Seitenanzahl: 272
ISBN: 978-3649668848
Erscheinungsdatum: 18.März.2016
Format: Hardcover
Empfohlen: ab 14 Jahren
Unverbindliche Preisempfehlung: 14,95
Kauf-Möglichkeiten u.A.:
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Besonderheiten: --------
Leseprobe: nicht gefunden.
 
 

Diese Dinge weiß Sam:
Es gab eine Party.
Es gab einen Streit.
Am nächsten Morgen ist sein bester freund tot.
Aber was Sam nicht weiß: Warum?
Alles, was ihm von Hayden bleibt, ist eine Playlist und eine Notiz: "Wenn du das hörst, wirst du mich verstehen." Und so begibt Sam sich auf die Suche nach Antworten und muss schon bald feststellen, dass er seinen besten Freund nicht so gut kannte, wie er immer gedacht hat ...



Ich gestehe, bis ich dieses Werk von meiner Kontaktperson bei Coppenrath Verlag angeboten bekam, hatte ich davon rein gar nichts gehört. Doch kaum dass ich ein wenig recherchiert hatte, war klar: ich möchte es unbedingt lesen! Das Ganze erinnerte mich schon von der Beschreibung her an "Tote Mädchen lügen nicht" (was ich ja nicht so berauschend fand) von Jay Asher, doch wollte ich der Thematik noch eine Chance geben & stürzte mich in diese Geschichte von Michelle Falkoff. Ob meine Meinung nun ähnlich ausfällt wie beim Tote Mädchen.. oder ob mich dieses Buch mehr überzeugen konnte, erfahrt ihr jetzt:

Der Einstieg glückte mir schon mal ganz passabel. Leider wurde schnell klar, dass die Atmosphäre während der Geschichte sehr düster ist, gedankenverhangen und schwer. Alles beginnt quasi damit, wie Sam seinen besten Freund findet - tot. (keine Sorge, kein Spoiler) Schon da liegt eine unheure Traurigkeit in der Luft und man fühlt natürlich mit; zumindest habe ich das getan. Doch auch die nachfolgenden Szenen drückten die Stimmung ungemein und es fiel mir schwer, mich wirklich fallen zu lassen.

Sam war eine recht unscheinbare Figur, von der ich mir ein wenig mehr Selbstvertrauen gewünscht hätte. Durch sein Status als Außenseiter war er stets sehr in sich gekehrt, machte sich unendlich viele Gedanken über alles und jeden und vergaß dabei manchmal sich selbst. Ich wurde über die gesamten 270 Seiten nicht 100% warm mit Sam, obwohl es im Laufe der Zeit dann doch besser wurde und nicht so viel Distanz zwischen uns herrschte, wie noch am Anfang. Ich glaube, das einzige was ich für Sam übrig hatte, war Mitleid - nicht nur, weil sein bester Freund sich umgebracht hat, sondern auch weil er sich in allem was er tat, so schwer tat. Sein ganzes Leben wirkte so dunkel und düster, ohne jegliche Freude. Selbst als Hayden noch am Leben war, hatte ich nicht das Gefühl, dass er wirklich jemals glücklich war. Etwas positives konnte ich dann aber doch erkennen: Sam machte eine echt großartige Entwicklung durch, womit er dann am Ende doch noch irgendwie einen Platz in meinem Herzen ergattern konnte und sich gegenüber anderen Figuren behaupten.
Nebenfiguren wie Astrid, Sam's Mum, Rachel, Jimmy und Eric besaßen alle ein gutes Maß an Details, sodass ich mir jeden, wie auch Sam selbst, sehr gut vorstellen konnte. Auch an Gefühlen mangelte es keinem der genannten Personen, viel mehr wirkte manche von ihnen echt schräg und machten sie dadurch nur liebenswerter. 

Der Stil von Michelle Falkoff war äußerst leicht zu lesen und gut verständlich. Die gewählte Sprache dem Thema angepasst und sowohl Kulisse wie auch Figuren sehr eingehend dargestellt. Leider muss ich auch, dass ich nicht so schnell voran kam, wie ich es gewohnt war. Woran das nun lag, kann ich auch nach dem Beenden der Geschichte nicht wirklich sagen. Vielleicht lag es einfach an dem doch recht schweren Thematik, vielleicht an der etwas kleineren Schrift oder aber an der Tatsache, dass die Traurigkeit mich so runtergezogen hat, dass ich mich immer wieder zwingen musste, wieder in die Welt von Sam einzutauchen. Geschrieben wurde das ganze aus der Ich-Form aus Sam's-Sicht. Das empfand ich als ganz passabel, auch wenn glaube, dass hier die dritte Person vielleicht besser gewesen wäre. 

Die Idee dieses Buches war mir, wie oben schon erwähnt, nicht neu. Ich wollte dieser Idee einfach noch einmal eine Chance geben, in der Hoffnung, in dieser Geschichte könne sie mich mehr überzeugen. Ich möchte die beiden Bücher aber keineswegs miteinander vergleichen, zumal es auch schon eine Ewigkeit her sein muss, seitdem ich Jay Asher's Werk gelesen habe. Grundsatz-Idee war also, dass unser Hauptprotagonist herausfinden will, was am Leben seines besten Freundes Hayden so dramatisch und mies war, dass der es nicht länger ertragen will - gut - das alles ist schon mal nicht schlecht und birgt eine Menge Spannungspotential.

Die Umsetzung war jedoch nicht das, was ich mir gewünscht habe. Anfangs hatte ich zwar noch große Hoffnung, dass wirklich was ans Licht kommen würde, mit dem ich so gar nicht rechnete - doch da wurde ich bitter enttäuscht. Im Klappentext heißt es ja wortwörtlich: "...und muss schon bald feststellen, dass er seinen besten Freund nicht so gut kannte, wie er immer gedacht hat ..." nun ja. Ein Geheimnis hatte Hayden schon, aber mir war das irgendwie nicht Grund genug, sich das Leben zu nehmen. Ich hätte da ein wahres Feuerwerk erwartet, mit spannenden Wendungen und überraschenden Erkenntnissen; stattdessen wurde ich als Leserin mit derart vielen Gefühlsschwankungen, Emotionen, Hin und Hers, dass ich teilweise einfach nur genervt war. Es gab auch Momente, in denen tatsächlich so etwas wie Spannung aufkam, aber die waren leider so spärlich vertreten, dass sie nicht unbedingt nennenswert sind. Das Ende riss das Ganze dann auch nicht mehr wirklich raus, sodass ich alles in allem doch irgendwie enttäuscht von der Auflösung war. Was ich ebenfalls schade fand, war die Tatsache, dass ich bis zuletzt nicht verstanden habe, warum das Buch den Titel "Playlist for the Dead" trägt - die Playlist, die es auch wirklich gab, brachte weder mich noch Sam in irgendeiner Weise weiter, was die Aufklärung von Hayden's Tod betraf. - oder aber ich war einfach zu blöd um es zu verstehen, obwohl ich das eigentlich ausschließen kann.

Wieder einmal hat mich das Thema nicht überzeugt. Zu viele Gefühle und Gedanken, zu viel launische Figuren und eine Auflösung, die schon beinahe zu naheliegend erscheint, ließen kaum Spannung aufkommen. Das einzig positive was ich aus dem Buch mitnehmen kann, ist die Entwicklung unserer Hauptfigur - die fand ich wirklich gelungen und auf den Punkt gebracht. Beim Rest hätte es eindeutig mehr sein müssen, um mich richtig zu flashen. Schade.
 


Ich vergebe lieb gemeinte 2 von 5 Sternen, weil ich so vieles mehr erwartet hatte & letztlich doch enttäuscht wurde. Man hätte einiges aus dieser Idee machen können, doch das Potential blieb unausgenutzt. Wer sich jedoch gern mit den Gefühlen und den Gedankengängen eines Jungen beschäftigen möchte, dessen Freund sich umgebracht hat, der wird doch einiges aus "Playlist for the Dead" mitnehmen können; man darf nur nicht zu viel erwarten. 





Michelle Falkoff

Michelle Falkoffs fiktionale Texte und Rezensionen wurden bereits in zahlreichen Zeitschriften veröffentlicht. Die Autorin hat einen Abschluss im Writer's Workshop an der Universität von Iowa erlangt und arbeitet derzeit im Lehrstuhl der Northwestern University School of Law. "Playlist for the dead" ist ihr Debütroman





An dieser Stelle möchte ich noch einmal erwähnen, dass alle Rechte (Coverbild, Klappentext, etc.) beim Coppenrath-Verlag liegen und mich außerdem herzlich dafür bedanken möchte, die Bilder und Texte verwenden zu dürfen. Ebenfalls bedanken möchte ich mich für die Bereitstellung dieses Rezensions-Exemplars.

Diese Rezension entspricht meiner persönlichen Meinung und kann bei anderen Bloggern oder Lesern wieder ganz anders ausfallen. Ich möchte darum bitten, dies zu berücksichten.

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